ZR Specs

ZR Option

Das Kürzel "ZR" wurde von Chevrolet erstmals in 1970 verwendet. Zwischen 1970 und 1972 konnte eine Corvette C3 (Corvette Generation 3, 1968-1982) mit ZR-1 oder ZR-2 Option bestellt werden. Es wurde insgesamt 53 mal die ZR-1 Option und 8 mal die ZR-2 Option ausgeliefert.

ZR-1 Option der C3

In 1970 war die "ZR-1" Option (Special Purpose Engine Package) eine Variante der C3 mit LT1 Motor (small block 350 cid, 370 PS) und manuellem 4-Gang Muncie Getriebe (M22). Neben LT1 Motor und M22 Getriebe enthielt die ZR-1 Option u.a. verstärkte Bremsen, Transistorzündung, Alukühler und ein geändertes Fahrwerk. Die ZR-1 Option wurde 1970 25 mal geordert. In 1971 wurden 8 Corvettes mit ZR-1 Option ausgeliefert. Der LT1 Motor hatte nur noch 330 PS. In 1972 wurden nochmals 20 Corvettes mit ZR-1 Option ausgeliefert. Die Leistung reduzierte sich nochmals auf 255 PS. Gründe: Umstellung auf bleifreies Benzin, Abgasreinigung usw.

ZR-2 Option der C3

In 1971 gab es noch die ZR-2 Option. Diese enthielt gegenüber der ZR-1 Option den LS6 Motor (big block 454 cid, 425 PS) und wurde 8 mal ausgeliefert. Dies markiert den Höhepunkt des big block: 7,4 Liter Hubraum und 425 PS.

C4 (Corvette Generation 4,
1983-1996)

Das erste Modell der C4 hatte 1983 einen L83 Motor (small block 350 cid mit 205 PS). Seit 1992 hatte die C4 den LT1 Motor der II. Generation (300 PS). Im letzten Modelljahr 1996 gab es optional den LT4 Motor mit 330 PS, der nur in Verbindung mit einem manuellen 6-Gang Getriebe geliefert wurde.

ZR-1 Option der C4

Von 1990 bis 1995 wurde wieder eine "ZR-1" Option für das Coupé angeboten.

Die ZR-1 Option beinhaltete u.a. den LT5 Motor (350 cid mit 375 PS), ein manuelles 6-Gang ZF-Getriebe sowie eine verbreiterte Karosserie zur Aufnahme der breiteren 315/35 ZR 17 Hinterreifen auf 11" Felgen.

Es wurden insgesamt 6.939 Corvette ZR-1 gebaut. In 1993 wurde die Leistung des Motors auf 405 PS angehoben.

Der LT5 Motor

Die Experimente von Chevrolet mit Doppelturbomotoren in der Mitte der 80er Jahre wurden erfolglos eingestellt, da ein vernünftiger Benzinverbrauch nicht zu realisieren war. So wurde Lotus in England beauftragt, zunächst einen 4-Ventil Zylinderkopf für den bestehenden V8 zu entwickeln. Hieraus wurde dann schnell ein ganzer Motor, der LT5 Motor. Während der LT5 Entwicklung wurde Lotus von GM übernommen.

Eine wesentliche Forderung seitens GM war, dass der Motor ohne Rahmen- und Karosserieänderungen in die Corvette eingebaut werden kann. Man wollte wegen eines neuen Motors (die erste komplette Neuentwicklung von Chevrolet seit 1965) nicht gleich auch ein neues Auto bauen.

Das Ergebnis war ein sehr kompakter V8 DOHC Vollaluminium Motor mit 32 Ventilen. Die Leistung beträgt 375 PS bei 6000 1/min, das Drehmoment beträgt 370 lbs/ft bei 4800 1/min. Ab 1500 1/min stehen schon 300 lbs/ft bereit. Bei 7200 1/min wird der Motor abgeregelt.

Interessanterweise wurde der LT5 Motor weder bei Chevrolet noch bei Lotus gefertigt. Die Fertigung übernahm Mercury Marine, einer GM Tochter, die über grosse Erfahrung im Bau von Aluminium V8 Motoren in kleinsten Stückzahlen hat.

Ein weiteres interessantes Detail ist, das der Motor zwei Einspritzdüsen je Zylinder hat. Die Anzahl der Einspritzdüsen ist über einen getrennten Zündschlüssel (Power Key) schaltbar. Ist nur eine Einspritzdüse je Zylinder aktiv, leistet der Motor ca. 250 PS, sind beide aktiv, beträgt die Leistung 375 PS.

Weitere Details der ZR-1 Option

GM versuchte, mit der ZR-1 einen Sportwagen auf die Beine zu stellen, der die italienische und deutsche Konkurrenz nicht zu scheuen braucht. Die Leistungsdaten können sich sehen lassen:

  • Alu V8 DOHC
  • 32V
  • 5734 ccm
  • 375 PS / 6000 min-1
  • 499,5 Nm / 4800 min-1
  • 4,25 kg/PS
  • Vmax > 280 km/h

So enthielt die ZR-1 Option dann alles, was gut und teuer war, und die ZR-1 von der normalen C4 unterschied.

Hier sind ein paar Details:

  • LT5 DOHC Aluminium Motor mit 375 PS bzw. 405 PS (ab 1993)
  • Powerkey in der Mittelkonsole zur Aktivierung der zweiten Einspritzdüsen
  • Bereifung 315/35 ZR 17 auf 11 Zoll Alufelge an der Hinterachse
  • Verbreiterte Karosserie hinten (ca. 3 inch) für die 315er Bereifung
  • Verstärkte Bremsanlage
  • Aktives FX3 Fahrwerk (in drei Stufen verstellbare Bilstein Stossdämpfer)
  • Spezielle, gegen Sonneneinstrahlung beschichtete Frontscheibe
  • Dritte Bremsleuchte am Ende des Dachs
  • Eckige Rückleuchten (wurde später auch in das normale C4-Modell übernommen)
  • ZR-1 Embleme seitlich und hinten
  • Bose Gold Audio-Anlage (Radio, CD-Player, 4 Boxen)

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